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Amici - Der kalabrische Einkauf

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Der kalabrische Einkauf
Schneiden ist Teilen
Der dunkelhaarige Mann vor dem Gemüseladen macht ein paar geübte, flinke Bewegungen. In der einen Hand hält er eine runde Frucht und in der anderen ein handliches WÜSTHOF Amici Gemüsemesser. Schon wird Nonna Olga von einem aromatischen Stück Melone, die fein säuberlich auf der Messerspitze steckt, begrüßt. „Ciao Olga – probier mal! Die Cantaloupe habe ich heute Morgen frisch von Francesco erhalten, er hat sie gestern geerntet!“
Olga greift zu und lächelt Giuliano genüsslich an. Die beiden kennen sich seit vielen Jahren und benötigen nicht viele Worte, um sich in Sachen Genuss zu verstehen. „Ein gutes Essen beginnt mit regionalen Zutaten, die ich mit guten Messern frisch schneide und dann nach bewährten Rezepten zubereite. Selbst Schneiden und Schnippeln ist zwar mehr Arbeit als Convenience-Food aus dem Supermarkt, besonders wenn man eine große Familie hat. Es macht aber Spaß und alle werden mit echtem Geschmack belohnt. Nur frisch zubereitet hat Gemüse den richtigen Biss, ist knackig und gesund“, erklärt der Gemüseprofi.
Ihre Heimat ist dafür prädestiniert. Die hügelige Landschaft am Fuß des Pollino-Massivs ist sehr fruchtbar und ein Paradies für Feinschmecker von Obst und Gemüse, wie die weit über die Grenzen Kalabriens berühmte „Cipolla Rossa di Tropea“, einer milden fast schon süßen Zwiebel, oder Oliven, Bergamotten, Pfirsichen, Kartoffeln und natürlich saftige Tomaten. Die Auswahl ist groß und variiert je nach Saison.
Olga ist gekommen, um sich zu inspirieren. Abends will sie für Familie und Freunde ein paar Köstlichkeiten zubereiten. Gemeinsam schwelgt sie mit Giuliano in traditionellen Familienrezepten und lokalen Klassikern – nach und nach füllt sich ihr Korb und schon bald steht der Speiseplan für den Abend. Schnell holt Giuliano die Kiste Auberginen aus dem Lager und bevor Olga zufrieden den Heimweg antritt, lädt sie ihn noch für den Abend ein, so wie man es in Kalabrien mit guten Freunden macht.
Guiliano Pitarri ist ein freundlicher Mann, Mitte 50 und eindeutig Kalabrese. Er begrüßt seine Kunden stets mit einem Lächeln. Das gehört zu seinem Naturell, unterstützt aber auch seine Philosophie: überdurchschnittliche Qualität, gegenseitiges Vertrauen sowie ein zuvorkommender Service – selbstverständlich mit Lieferdienst. Und einer guten Portion Humor:
 „Manchmal, wenn mich eine Kundin bittet, ihre Einkäufe nach Hause zu bringen, schaue ich ihr tief in die Augen und frage: ‚Wann passt es dir, wann ist dein Mann nicht zu Hause?‘ und zwinkere ihr zu. Die älteren Damen fühlen sich sofort geschmeichelt und kommen immer wieder.“
Seine Leidenschaft für Obst und Gemüse und später den Laden hat er von seinem Vater geerbt, der ihn ebenfalls von seinem Vater übernommen hat. Gemüsehändler zu sein, steckt also in seinen Genen. Und so verwundert es nicht, dass sein liebster Lieferant sein Sohn ist, der am Rande des Städtchens Castrovillari ein wunderschönes Stück Land bewirtschaftet.

image of nonna picking melon from an amici paring knife