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Von der Wiese zum perfect cut


Ranch to Table

Was treibt einen erfolgreichen Messerfabrikanten aus Solingen in die kargen Weiten von North East Nevada, USA? Nichts weniger als die Liebe und über 3.000 Rinder.

"Ist das nicht herrlich?" Harald Wüsthof macht eine ausladende Geste über die Weiten der Landschaft. Grüne Steppe, so weit das Auge reicht, bis zu den fernen Bergen am Horizont, im Südosten bis zu den schneebedeckten Gipfeln der East Humboldt Range. Welcome to Deeth, Nevada. Das ist wohl das, was man „the middle of nowhere“ nennt, die Mitte von Nirgendwo. Der nächst größere Ort, Wells mit knapp 1.500 Einwohnern, liegt rund 20 Meilen entfernt. Nach Elko, der Hauptstadt des County, sind es gut 33 Meilen. In die nächste Großstadt, Salt Lake City, braucht man mit dem Auto rund 3 Stunden.

ranch to table image of farmer and mountain

Mitten im Nirgendwo

Hier hat Harald Wüsthof, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter des Premium-Messerherstellers aus Solingen, sein persönliches Glück gefunden: Gwen Spratling-Wüsthof. Zusammen mit den anderen Mitgliedern des Spratling-Clans betreiben sie eine Ranch auf 130.000 Acres, umgerechnet 526 Quadratkilometern. Das ist ein Fünftel der Fläche des Saarlands und deutlich größer als das Stadtgebiet von Köln, mit 405 Quadratkilometern flächenmäßig drittgrößte kreisfreie Stadt Deutschlands. "Das ist so ganz anders als in Solingen", sagt er lachend. "Und darum bin ich in meiner zweiten Heimat genauso gerne wie in meiner echten Heimat. Eine richtig gute Mischung."

ranch to table image of the spratling wusthof family and ranch

Für einen ähnlich weiten Blick muss man in Solingen schon auf einen Hügel steigen. Und die sind dort ganz schön steil. Dafür sind die Täler umso tiefer eingeschnitten. Zusammen mit den ergiebigen Niederschlägen war genau das der Standortvorteil für jene Industrie, welche die Stadt im Bergischen Land als Klingenstadt weltberühmt gemacht hat. Man staute Bäche und Flüsse auf und betrieb mit der Kraft des Wassers Schleifsteine, kleine Hammerwerke und andere mechanische Einrichtungen. So entstanden die Kotten, die damals sozusagen einfache Fabriken waren. Heute würde man eher von Werkstätten sprechen. Um 1814 gab es rund 120 davon. Einer war Wüsthofs Kotten im Weinsbergtal.

Aber damals schon haderte man mit der räumlichen Begrenztheit. Fleiß, Handwerkskunst und Beharrlichkeit, die Triebfedern der Expansion, ließen den Kotten und das Tal bald zu eng werden. 1867 schließlich bezog man neue Räumlichkeiten in Solingen, und auch das Sortiment wurde um Taschenmesser erweitert. Richtig erweitert wurde die Welt der Wüsthof Messer dann mit dem Exportgeschäft nach Übersee: 1881 reiste Robert Wüsthof, gerade erst 23, nach Nordamerika und setze damit den Grundstein für die Eroberung des amerikanischen Marktes mit den hochwertigen Schmiedemessern aus Solingen.

Für einen ähnlich weiten Blick muss man in Solingen schon auf einen Hügel steigen. Und die sind dort ganz schön steil. Dafür sind die Täler umso tiefer eingeschnitten. Zusammen mit den ergiebigen Niederschlägen war genau das der Standortvorteil für jene Industrie, welche die Stadt im Bergischen Land als Klingenstadt weltberühmt gemacht hat. Man staute Bäche und Flüsse auf und betrieb mit der Kraft des Wassers Schleifsteine, kleine Hammerwerke und andere mechanische Einrichtungen. So entstanden die Kotten, die damals sozusagen einfache Fabriken waren. Heute würde man eher von Werkstätten sprechen. Um 1814 gab es rund 120 davon. Einer war Wüsthofs Kotten im Weinsbergtal.

Aber damals schon haderte man mit der räumlichen Begrenztheit. Fleiß, Handwerkskunst und Beharrlichkeit, die Triebfedern der Expansion, ließen den Kotten und das Tal bald zu eng werden. 1867 schließlich bezog man neue Räumlichkeiten in Solingen, und auch das Sortiment wurde um Taschenmesser erweitert. Richtig erweitert wurde die Welt der Wüsthof Messer dann mit dem Exportgeschäft nach Übersee: 1881 reiste Robert Wüsthof, gerade erst 23, nach Nordamerika und setze damit den Grundstein für die Eroberung des amerikanischen Marktes mit den hochwertigen Schmiedemessern aus Solingen.

ranch to table image butching a steak

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"Wir ziehen erstklassige Rinder für erstklassiges Fleisch", sagt Gwen Spratling-Wüsthof. "Und dafür braucht es erstklassige Messer. Ein schlechtes Messer kann das beste Steak ruinieren. Wenn du so viel Energie, Liebe und vor allem Respekt in die Aufzucht der Tiere gesteckt hast, möchtest du auch, dass dein Produkt bestmöglich und ebenso respektvoll verarbeitet und geschätzt wird."

Zumal beide Seiten von Gwens Familie, die Spratlings väterlicherseits und die Cockrells mütterlicherseits, ebenfalls auf eine bewegte Familiengeschichte zurückblicken können. Wie Harald repräsentiert auch Gwen bereits die 7. Generation. Seit jeher arbeiteten die Spratlings in der Landwirtschaft, vor allem in der Rinderzucht, und das schon in England lange vor dem Sprung über den Atlantik. Nach der Auswanderung 1880 verschlug es die Familienmitglieder dann in verschiedene Staaten im Westen der USA, primär nach Utah, Kalifornien und Nevada.

Und jetzt also konkret: Nord-Ost-Nevada. Hier ist es längst nicht so heiß wie im bekannteren Süden des siebtgrößten Bundesstaates der Vereinigten Staaten von Amerika. Das Klima ist immer noch nah an dem einer Wüste, da sich die spärlichen knapp 300 mm Niederschlag gleichmäßig über das Jahr verteilen. Aber auf rund 1.900 Metern über Meereshöhe wird es selten extrem heiß. Die durchschnittliche Höchsttemperatur liegt im kurzen Sommer bei knapp über 30 Grad Celsius, in der Spitze bei 38 Grad. Solche Werte sind auch in Deutschland nicht mehr selten. Doch weil es keine großen Seen gibt, die die Wärme speichern könnten, und das Meer weit weg ist, kühlt das Land nachts wieder aus. Selbst im Juli fällt das Thermometer schon mal unter den Gefrierpunkt. Im Winter sowieso: Im Januar liegen die Tiefstwerte im Schnitt bei -12 Grad Celsius, in Spitzen unter -40.

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1890

Heumachen im Sommer

ranch to table antique image of bill cockrell at age 14

1946

Ein echter Familiencowboy

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1960

Gemeinsame Arbeit auf dem Hof

Perfekt angepasste Rinder

Perfekt angepasste Rinder»

Wie für dieses Klima gemacht sind die Rinderrassen Black Angus und Hereford. Einst von den Engländern in die Staaten eingeführt, kommen sie auch hervorragend mit den Bedingungen im nördlichen Nevada zurecht. Aber es geht noch besser. Dazu kreuzt man auf der Family Ranch die beiden Rassen, zieht eigene Bullen und kontrolliert die Zucht und damit den Genpool der Herde sehr genau. Das Ergebnis sind Tiere, die im bergigen Klima der hohen Wüste wunderbar gedeihen und ein exzellentes Fleisch liefern.

Zucht ist das eine, Haltung das andere Erfolgskriterium. Vom späten Frühjahr bis zum Herbst grasen die Rinder in den Weiten der Prärie. Der Auftrieb auf die Sommerweiden ist immer ein großes Ereignis. Das sind dann Bilder wie aus einem Wild-West-Film: eine riesige Herde, über 3.000 Tiere, je zur Hälfte Muttertiere und Kälber, dazu rund 70 Bullen, begleitet von Cowboys. Nur, dass das hier kein Film ist, sondern echt und echt viel Arbeit macht: versprengte Tiere einfangen, das Kalben begleiten, die Kälber mit Brandzeichen versehen. Da packt die ganze Familie mit an.

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Hochtechnologie trifft auf Messerhandwerk

Vier Spitzenköche und zwei Bäckermeister haben sich im WÜSTHOF Entwicklungsteam zusammengetan und modernste Technologien mit über 200 Jahren Schmiedeerfahrung im Messerhandwerk kombiniert, um die unübertroffene Performer Serie zu entwickeln.